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Gerstensprossen ziehen

Gesunde Gerstenkeimlinge selber machen

Die einfach anzubauenden Gerstensprossen bieten besonders erkrankten Menschen ein gesundes Plus mit vielen Vitaminen und Mineralien.

Die richtige Keimsaat kaufen

In den Geschäften gibt es zwar Gerstenkörner zu kaufen, diese eignen sich aber nur bedingt für den Anbau von Sprossen. Die Körner können behandelt worden sein, um die Haltbarkeit zu verbessern und die Keimfähigkeit zu verringern.

Da diese Art von Körnern beim Anbau Schimmel verursachen können, sollte man nur spezielle Keimsaat kaufen. Eine Alternative sind Bio-Körner, denn diese sind unbehandelt und haben meist eine bessere Keimrate.

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Gerstensprossen selber ziehen

Für die Zucht von Gerstensprossen sollte man extra entspelzte Gerstensamen verwenden, die man herkömmlich in Reformhäusern oder Bioläden erwerben kann. Nach 6 Stunden Einweichzeit können die Samen in einem Keimgerät, Keimautomat oder einem Keimglas herangezogen werden.

Eine Tasse angesetzte Samen ergeben zwei Tassen fertige Sprossen. Je nach Pflanzenart und Sonneneinstrahlung können die Grüntöne variieren, also musst du nicht von der Farbe verunsichert sein.

Zusammenfassung

  1. Samen Einweichen
  2. Samen im Gerät oder Glas verteilen
  3. Zweimal täglich Wässern
  4. Nach zwei Tagen ernten

Anzucht im Keimgerät

Die Samen nehmen zwar während der Anzucht erheblich an Volumen zu, jedoch können getrost allen Ebenen des Keimgerätes genutzt werden.

Der Keimapparat sollte nicht in der direkten Sonne stehen, da die Keime ansonsten zu stark sprießen und austrocknen könnten. Daher besser einen Platz mit indirektem Licht für die Anzucht wählen.

Zu Beginn die Gerstensamen 6 Stunden einweichen und im Gerät gleichmäßig verteilen. Die angesetzte Saat sollte nun zweimal am Tage mit Wasser gespült werden. Bereits nach zwei Tagen können die Sprossen geerntet werden.

Mit einem Sprossenglas

Sprossengläser eignen sich bestens für diese Art der Keimlinge. Die Saat kann direkt im Keimglas eingeweicht werden. Das Glas muss ebenfalls zweimal täglich mit Wasser gefüllt und anschließend umgedreht werden, damit dieses wieder abläuft.

Nach drei Tagen kann im Glas gut beobachtet werden, dass sich das Volumen verdoppelt hat und die Sprossen nun erntereif sind.

Kressesieb nutzen?

Ein Kressesieb ist für Gerstensprossen nicht geeignet, da die Samen bei jedem Wässern weggespült werden würden. Der Anbau von Gras wäre möglich, jedoch nicht ideal. Der Anbau ist Erde ist für Gras besser geeignet.

Automatischer Keimautomat

Ein komfortabler, jedoch nicht ganz günstiger, Weg ist die Herstellung im Keimautomaten. Dieser bewässert vollautomatisch die Saat in regelmäßigen Zeitabständen. Ein Einweichen der Keimsaat ist nicht unbedingt notwendig.

Dazu werden die eingeweichten Samen in den Keimautomaten gelegt und der Wassertank mit Wasser befüllt. Nach drei Tagen hat der Keimautomat sämtliche Arbeit erledigt und die Gerstenkeimlinge können verzehrt werden.

Besonders beim Anbau von Süßgräsern wie Weizengras oder Gerstengras kann dieses Gerät von Vorteil sein.

Gerstengras herstellen

Man kann die Gerstensamen auch zu Gerstengras heranziehen, was genauso funktioniert wie beim Weizengras. Grassäfte sind besonders für ihren hohen Gehalt an Chlorophyll bekannt. Eine Anleitung kannst du in unserem Artikel “Gerstengras anbauen” nachlesen.

Gesunde Wirkung der Gerste

Der Gerste werden diverse heilende Fähigkeiten zugesprochen. Sie eignet sich zum Beispiel als sachtes Abführmittel. Da sie leicht verdaulich ist, passt sie sehr gut in den Ernährungsplan von erkrankten Personen, denn sie strengt den Körper nicht zusätzlich an und ist bekömmlich.

In Großbritannien und Irland gilt Gerstensud heilend bei Gebrechen in der Blasen- und Nierengegend. Die "formenden Kräfte" der Gerste können Auswirkungen von Bindegewebsschwächen verbessern und früh eingenommen diesem Problem auch vorbeugen.

Gerstengrassaft wurde auch gegen schlechten Atem und Bauchweh verabreicht, wobei ist der hohe Anteil an Chlorophyll ausschlaggebend ist.

Aber Achtung: Gerste enthält Gluten, was bei Personen mit Glutenunverträglichkeit zu gesundheitlichen Problemen führen kann.

Vitamine und andere Inhaltsstoffe

Die Gerstenkeimlinge sind voll von hilfreichen Stoffen. Sie enthält 10 % der wertvollen Proteine und wenig Fett. Dafür ist sie mit 72 % reich an Kohlenhydraten. Zusätzlich enthält sie noch die Vitamine Niacin B1,2 und 6, C, Karotin, Biotin, Inosit und viel Vitamin E.

Auch ist sie sehr gehaltvoll an Mineralien: Sowohl Kalium, Natrium, Kalzium und Magnesium als auch Eisen, Kupfer, Mangan, Phosphor, Kobalt und Jod sind zu finden. Zudem beinhaltet Gerste noch Schwefel, Zink, Chlor und Silizium.

Während des Keimens werden die Inhaltsstoffe vermehrt. Vitamine bilden sich neu und komplexe Inhaltsstoffe werden zu leichter aufnehmbaren Formen umgewandelt.

Beta-Glucan

Hervorzuheben ist das enthaltene Beta-Glucan. Hierbei handelt es sich um einen gesunden, löslichen Ballaststoffe. Dieser ist hauptsächlich in Getreiden wie Hafer und Gerste enthalten.

Leider nimmt der Gehalt an Beta-Glucan aber ab einer Keimzeit von 48 Stunden rasant ab1.

GABA: γ-Aminobuttersäure

Die γ-Aminobuttersäure (GABA) ist ein Neurotransmitter, welcher den Schlaf verbessern soll und dem noch weitere gute Eigenschaften nachgesagt werden.

In Gerste ist GABA enthalten und das sogar mehr als in Weizensprossen. In einer Studie2 wurde herausgefunden, dass der Gehalt an GABA gesteigert werden kann, wenn die Körner in 35 °C warmen Wasser für sechs Stunden eingeweicht werden. Bei längeren Einweichzeiten sinkt der Gehalt wieder.

Spitzenreiter für GABA ist brauner Reis bzw. die braunen Reissprossen.

Verwendung von Gerstekeimlingen

Der nussige, süße Geschmack, dem die Gerste auch den Namen "pflanzlicher Honig" verdankt, lässt sich perfekt zu Süßspeisen kombinieren.

Sie können roh verzehrt werden, da sie eine weiche Konsistenz haben. Zu Müsli, Fruchtquark und Joghurt passen die Sprossen genauso gut wie zu Salaten und Suppen.

Sie eignen sich auch zum Verfeinern von Brotbackmischungen und Bratlingen. Wie auch andere Keimlinge werden diese zum Garnieren von Speisen benutzt.

Geschichte des Süßgrases

Gerste gehört zu den wichtigsten Getreidearten und ist ein einjähriges Süßgras.

Ursprünglich wurde die Gerste im Nahen Osten angebaut und gehört zu den ältesten Getreidearten der Welt. Ab 7000 v. Chr. wurde sie systematisch zur Züchtung angebaut und hat sich über Vorderasien bis hin nach Europa ausgebreitet.

Im Mittelalter wurde die Gerste überwiegend als Viehfutter verwendet, konkurrierte jedoch durch die ertragreichen Ernten schnell mit Weizen als Nahrungsmittel. Sie wurde als Brei verzehrt, geröstet und später in Fladen verbacken.

Zudem kann man Gerstenmalz zur Whiskygewinnung verwenden und Malzkaffee herstellen. In ärmeren Regionen der Welt wird Gerste als Grundnahrungsmittel verwendet.

Gerste gehört zu den anpassungsfähigsten Getreiden, da sie in vielen Klimazonen wächst, eine kurze Vegetationszeit hat und mit wenig Wasser auskommt.

Heutzutage sind die Hauptanbaugebiete Russland, die USA, Kanada und Europa.

NameGerste
Lateinischer NameHordeum vulgare
FamilieSüßgräser, Gramineae
Sorten
Anbau
Einweichen6-12
Roh
Schleimbildend
Hinweiseenthält Gluten
Licht-/Dunkelkeimer
Keimzeit1-2
Sprossen-Tage2-3
MikrowurzelnJa
Grünkraut-Tage10-12
Grünkraut-FarbeVon oben nach unten: Dunkelgrün über gelblichgrün bis weiß
Grünkraut-Geschmackmild, leicht erdig, grasartig
Sprossen-Farbe
Sprossen-Geschmack
Besondere InhaltsstoffeChlorophyll, Glykosyl Isovitexin(2“-O-GIV), Beta-Glucan, γ-Aminobuttersäure (GABA)
Wirkung beiAbführmittel, Leber, Insulin-Senker
Synonym
Schreibfehler

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Quellenangabe

  1. The influence of germination conditions on beta-glucan, dietary fibre and phytate during the germination of oats and barley
    [doi: 10.1007/s00217-010-1247-1 ]1↩︎
  2. Singkhornart S, Ryu G-H. Effect of Soaking Time and Steeping Temperature on Biochemical Properties and γ-Aminobutyric Acid (GABA) Content of Germinated Wheat and Barley. Journal of Food Science and Nutrition 2011 Mar;16(1):67–73.2↩︎