Kresse Microgreens selber ziehen
Kresse: Die wohl bekanntesten Sprossen
Kresse ist gesund, doch warum eigentlich? Und wie lässt sich dieses Superfood selber zu Hause anbauen? Wir verraten dir, wo du Kressesamen kaufen und aus den Samen das Grün selber züchten kannst.
Gartenkresse, die einfach Kresse genannt wird, ist jedem bekannt. Schon im Kindergarten und der Grundschule werden mit den Kindern kleine Behälter gebastelt, die mit Kresse bepflanzt werden.
Sehr bekannt darunter sind die mit Watte gefüllten Eierschalen, denen man zu Ostern innerhalb kurzer Zeit Haare aus Kresse wachsen lässt.
Die Wahl beim Kaufen der Kresse
Für den Kauf gibt viele verschiedene Kressen. Im Handel kann Kresse mit diversen Eigenschaften gekauft werden. Leider sieht man den Unterschied der verschiedenen Kressen nicht auf den ersten Blick. Aus diesem Grund ist es ratsam, die Kresse nicht immer vom selben Hersteller zu bestellen und alle Kressesprossen auszuprobieren.
Die zu bestellenden Kressen unterscheiden sich meist durch folgende Eigenschaften:
- Krause oder glatte Blätter
- Große oder kleine Blätter
- Schnell treibend / wachsend
Diese Sorten sind für den Anbau im Garten relevant. Bei Keimsaaten kommt es jedoch nicht zu den echten Blättern. Daher ist es nicht weiter wichtig, ob diese kraus oder groß sind. Auf Packungen von Kresse-Keimsaat findest du diese Information daher nicht.
- 100 % naturbelassene Kressesamen
- aus kontrolliert biologischem Anbau
- keimfähig
- Mengenrabatt
verfügbar
- Ideal für den Anbau von Microgreens
- in verschiedenen Größen erhältlich
Anleitung: Kresse selber ziehen
Ähnlich wie die Mungbohne gehört Kresse zu den Sprossen, deren Züchten wir für den Einstieg empfehlen. Dies hängt mit der einfachen und schnellen Aufzucht des Grünkrauts zusammen. Bereits nach 1-2 Tagen keimen die Samen! Und das Beste: Sie lässt sich ohne Erde und Watte züchten!
Die Kressesamen können leicht und schnell eingepflanzt werden, da sie nicht eingeweicht werden müssen. Die Samen benötigen nur eine Unterlage, die etwas Wasser einsaugt. Beliebt sind hier Watte, Taschentücher oder Küchenpapier.
Keimgeräte nutzen
Auf dieser Grundlage wurzelt der Samen nach wenigen Tagen. Auch Hydrogeräte/Sprossentürme mit Papiereinlagen oder einem feuchten Tuch sind geeignet für die Zucht.
Die Papiereinlage ist jedoch nicht zwingend notwendig. Viele Keimgeräte besitzen Rillen im Boden, die den Keimlingen halt bieten.
Schleim an den Samen
Da die Samen aufquellen, sollten sie nicht zu nah aneinander gesät werden. Der entstehende Schleim der Samen ist normal.
Die Keimlinge sollten ein bis zweimal am Tag gewässert werden. Bei besonders saugfähigen Unterlagen kann alle zwei Tage gegossen werden. Alternativ kann man sie auch mit ein wenig Wasser besprühen. Dabei sollte man Staunässe vermeiden.
Bei einer Temperatur von 18 - 22°C kann die Kresse nach ca. 6 Tagen geerntet werden. Aus 2 EL Samen wachsen 1 ½ Tassen Grünkraut.
Die Kressesamen könnten an hellen Orten das ganze Jahr über angebaut werden.
Wird eine Unterlage aus Papier oder Vlies verwendet, wird nur der obere Teil der Keimlinge geerntet. Wird jedoch ein Keimgerät oder Kressesieb genutzt, können die kompletten Pflänzchen samt Wurzel gezupft und gegessen werden. Die Schalenreste kann man entweder mitessen oder ausspülen.
Wie anfangs erwähnt, gibt es viele lustige Anbauvariationen, die besonders für Kinder interessant sind. Achte aber beim Anbau auf einer kreativen Unterlage wie Eierschalen darauf, dass diese lebensmittelverträglich ist.
Schimmel und modriger Geruch
Kresse gehört wie Brokkolisprossen zu den einfachen Grünkräutern. Die Microgreens haben aufgrund ihres Senföls wenig Probleme mit Keimen, Schimmel oder modrigem Geruch.
Solltest du dennoch einmal Probleme beim Anbau haben, empfehlen wir dir unseren Bericht über Schimmel.
Tipps für den Anbau
Kresse ist wirklich sehr zart und leicht. Die Stängel brechen sehr schnell. Sind die Stängel einmal gebrochen, richten sie sich nicht mehr auf. Beim Anbau solltest du dabei vorsichtig umgehen.
Da die Microgreens so leicht sind, können diese nah bei einander gesät werden. Doch vermeide eine Klumpenbildung der Keimsaat. Haben die Samen mehr Freiraum, erhält man eine reichere Ernte.
Kresse ist weniger gut für Mischungen geeignet. Die geernteten Grünkräuter welken schneller als anderen. Daher empfehlen wir sie möglichst frisch und kurz nach der Ernte zu essen.
Inhaltsstoffe der Kresse
Typisch für Pflanzen der Kreuzblütler-Familie ist der hohe Gehalt an Senföl, der in Kresse mit 60% der Fettsäuren vertreten ist. Die Kresse ist aufgrund ihres hohen Vitamingehaltes ein gesundes Nahrungsergänzungsmittel; es sind die Vitamine A, B1, B2, B3, C und D enthalten.
Im Gegensatz zu anderen Sprossenarten sind in Kresse nicht viel Proteine und kaum Kohlenhydrate enthalten. Dafür weist sie eine Vielzahl von Mineralien, Spurenelementen und Vitaminen auf. Diese wären Kalzium, Kalium, Jod, Niacin, Carotin, Eisen und Phosphor. Wie jedes andere Heilkraut enthält auch Kresse sekundäre Pflanzenstoffe.
Medizinische Wirkung von Kresse
Kresse gehört zu den natürlichen Heilmitteln, welche heutzutage immer mehr in Mode kommen. Sie ist nicht nur im Winter ein wichtiger Vitaminlieferant. Mit den vorher genannten Inhaltsstoffen, wie dem Senföl, wirkt dies ähnlich einem natürlichen Antibiotikum.
Kresse reinigt das Blut, regt die Verdauung an und fördert den Stoffwechsel. Die Bitter- und Aromastoffe der Senföle nehmen positiven Einfluss auf die Nierentätigkeit.
Kresse war und ist eine ausgezeichnete Vorbeugung gegen Infektionen und unterstützt die Immunabwehr. Man sagt, sie regt die Produktion der roten Blutkörperchen an und wirkt vorbeugend der alljährlichen Frühjahrsmüdigkeit entgegen.
Kresse-Alkaloid wirkt gegen leukämische Krebszellen
Eine Studie1 hat die Wirkung eines Alkaloid-Extrakts aus Gartenkresse an leukämischen Krebszellen (Jurkat E6-1) getestet. Das Alkaloid-Extrakt führte zur Apoptose, dem programmierten Zelltod. Fazit der Studie war, dass die Alkaloide der Kresse eine sehr potente, pharmazeutische Wirkung bei einer Krebs-Chemotherapie besitzen. Weitere Studien über die genauen Komponenten müssen in zukünftigen Untersuchungen noch erforscht werden.
Galaktogoga: Kresse steigert die Milchproduktion
Besonders für frische Mütter ist die Milchproduktion ein häufiges Problem. Um diese anzukurbeln und dem Baby ausreichend Milch geben zu können, helfen Galaktogoga. Galaktogoga werden als milchbildende Mittel bezeichnet.
Kresse ist ein natürliches Galaktogoga, welches traditionell seit langer Zeit angewendet wird.
Häufige Fragen & Tipps
Wie schmeckt Kresse?
Kresse hat einen beißend scharfen Geschmack, welcher dem Geschmack von Rettich oder Senf ähnelt. Die Schärfe kommt von dem, in der Kresse enthaltenen, ätherischen Senföl.
Woher bekommt man Kresse oder Kressesamen?
Das ausgewachsene Kresse-Grünkraut bekommt man oft schon verzehrfertig in diversen Supermärkten und Discountern. Gesehen haben wir diese bei Edeka, Rewe oder Kaufland. Die Packungen sind meist rechtwinklige Pappkartons, die oben offen sind. Aus dieser Öffnung lugt ein schöner, grüner Teppich: das Grünkraut.
Der Kauf der fertigen Kresse spart zwar Zeit, macht aber nicht so viel Spaß wie das eigene Anbauen. Vor allem mit Kindern kann Kresse züchten Spaß machen. Die Kinder können jeden Tag die schnelle Keimung der Sprosse verfolgen und auch die Abneigung vor dem Verzehr verschwindet.
Die Samen der Kresse können in Supermärkten, Reformhäusern und in Gartencentern erworben werden. Da Kresse sehr bekannt ist, findest du sie in vielen Geschäften.
Die Kressesamen hingegen, findest du bei den Discountern selten. Bei Netto sind diese saisonal in einem Regal mit sonstigen Pflanzensamen zu finden. Bei anderen Discountern wie Penny, ALDI oder Lidl haben wir diese bisher nicht gesehen. In Supermärkten wie Edeka, REWE, Alnatura, Denn's oder Kaufland sind diese häufig zu finden.
Drogeriemärkte wie Rossmann oder DM hatten diese zur Zeit unserer Recherche nicht im Angebot. Verständlicherweise haben DM und Rossmann auch keine frische Kresse an den Regalen.
Meistens sieht man die Kressesamen dort mit vielen anderen Samentütchen auf einem Ständer, wie man es aus Baumärkten oder Gärtnereien kennt.
Auch kann man sich die Kressesamen selber züchten, in dem man sich eine fertige Packung kauft und ein paar dieser Pflänzchen stehen lässt bis sich die Samenschoten bilden.
Kresse in der Küche oder auf dem Butterbrot
Aufgrund des starken Geschmacks von Kresse kann es wunderbar als Würzmittel in Salaten eingesetzt werden. Soßen und Dressings verleiht es eine leichte Schärfe.
Aber auch die Verwendung auf kalten Aufstrichen ist sehr beliebt, zum Beispiel in Kräuterbutter eingearbeitet oder auf einem Brot mit Tomate. Frisch geerntet schmecken die Keimlinge nicht nur gut, sondern sind im Besitz ihres vollen Vitaminpotenzials.
Auch andere Gerichte profitieren von den Sprossen. Klein gehackt kann Kresse vor dem Servieren auf Gemüsesuppen oder Eierspeisen gestreut werden. Vor allem im Winter bietet Kresse eine sehr gesunde Bereicherung und ist auch den Rest des Jahres eine natürliche Abwechslung.
Die Kresse sollte nur kalt verwendet werden, da sie sehr zart ist. Bei warmen Speisen daher diese nicht mitkochen, sondern erst im Anschluss als Dekoration beilegen.
Woher stammt die Gartenkresse?
Wie jeder weiß ist Gartenkresse eine schnell wachsende Pflanze. Dies macht sie so beliebt für allerlei kulinarische Experimente. Von dieser positiven Eigenschaft hat die Kresse auch ihren lateinischen Namen “crescere” erhalten, was “Wachstum” bedeutet.
Kresse wurde im Vergleich zu anderen natürlichen Heilkräutern, aufgrund ihrer simplen Anbauart, schon sehr früh kultiviert. Zwar werden meist die jungen Microgreens verwendet, doch auch die ausgewachsene Gartenkresse kann verzehrt werden.
Das Herkunftsland des Krauts wird in West- oder Zentralasien vermutet, obwohl es Belege gibt, die den frühen Anbau schon in Persien und in weiten Teilen Syriens bestätigen. Dort sind heutzutage noch wilde Kressearten zu finden.
Voraussichtlich hat sich die Kresse von Syrien aus über Ägypten nach Griechenland ausgebreitet und kam von da aus nach Europa. Sowohl in Rom als auch in Griechenland wurde die Kresse oder die römische Brunnenkresse als Heilmittel von berühmten Medizinern wie Hippokrates verordnet.
Die Pflanze
Es gibt einige verwandte Pflanzen die auch Kresse heißen. Zum Beispiel fallen darunter: Brunnenkresse, Kapuzinerkresse, Winterkresse, Bittere Kresse oder Daikonkresse. Dieser Artikel handelt aber nur von der herkömmlichen Gartenkresse. Die Gartenkresse wird bei der Sprossenzucht einfach Kresse genannt.
Charakteristisch für Gartenkresse ist ihr schnelles Wachstum sowie ihre leichte Kultivierung. Kresse zählt zur Familie der Kreuzblütler und wird in den meisten Fällen als Keimling gegessen.
Die Samen bilden bei Berührung mit Feuchtigkeit Schleim. Wichtig ist, dass die Gartenkresse nicht zur Sprossenzucht, sondern zur Grünkrautzucht angepflanzt wird. Das heißt, man wartet bei der Keimung, bis sich deutlich die typischen Blättchen der Kresse bilden.
Im Garten ist die grüne Kresse einjährig und erreicht in dieser Zeit eine Höhe von maximal 50 Zentimetern. Schoten bilden sich aus den weißen bis rosa-farbigen Blüten der Kresse. So pflanze sie sich fort. Angebaut als Microgreens wird es jedoch nicht zur Blütenbildung kommen, da die Pflanze nur wenige Tage alt wird.
Name | Kresse |
---|---|
Lateinischer Name | Lepidium sativum |
Familie | Kreuzblütengewächse, Brassicaceae |
Sorten | |
Anbau | |
Einweichen | |
Roh | Ja |
Schleimbildend | Ja |
Hinweise | |
Licht-/Dunkelkeimer | |
Keimzeit | 1-2 |
Sprossen-Tage | |
Mikrowurzeln | |
Grünkraut-Tage | 5-10 |
Grünkraut-Farbe | Grüne Blätter mit leicht grünen Stengel |
Grünkraut-Geschmack | Würzig, scharf wie Senf |
Sprossen-Farbe | |
Sprossen-Geschmack | |
Besondere Inhaltsstoffe | Senföl |
Wirkung bei | leukämische Krebszellen, Galaktogoga / Milchproduktion |
Synonym | Gartenkresse |
Schreibfehler |