Alfalfasprossen & Luzernensprossen ziehen

Die Pflanze trägt den Namen “Luzerne”, wird aber in Amerika “Alfalfa” genannt. Der Name “Alfalfa” hat anschließend auch im deutschen Sprachraum Verwendung gefunden.

Fälschlicherweise wird selten auch die Bezeichnung “Alfaalfa” genutzt. Dies geschah vermutlich durch Fehlinterpretation in Gesprächen. Der falsche Name “Alfaalfa” findet zum Glück nicht häufig im normalen Sprachgebrauch Verwendung.

Alfalfasprossen lassen sich binnen weniger Tage ziehen. Doch warum dürfen diese erst nach dem siebten Tag verzehrt werden? Eine Anleitung zum Anbau und mehr Informationen findest du in diesem Artikel.

Alfalfa erst nach dem 7. Keimtag essen

Dass Alfalfasprossen zu den 12-Tage-Kräutern gehören hat einen einfachen, gesundheitlichen Grund. Der Samen der Alfalfa besitzt einen natürlichen Fraßschutz, der bis zum Keimling anhält: der Giftstoff Canavanin. Mit dem Wachstum des Keimlings baut sich das Canavanin ab. Dieser Vorgang benötigt 7 Tage, danach ist das Canavanin nahezu abgebaut.

Alfalfasprossensamen im Internet kaufen

Alfalfa-Keimlinge gehören zu den beliebtesten Sprossen. So bieten auch viele Samenproduzenten diese zum Kaufen an. Da sich die Bezeichnung Alfalfa durchgesetzt hat, sucht man Luzernensprossen vergebens.

Das Bestellen der Alfalfasamen im Internet kann besonders interessant sein, wenn man verschiedene Samenhersteller ausprobieren möchte. Im Folgenden siehst du eine Liste der verschiedenen Alfalfasamen, die du bei verschiedenen Shops im Internet bestellen kannst.

Alfalfakeimlinge selber züchten

Der Anbau von Alfalfa ist recht einfach und deswegen für Neulinge zu empfehlen. Da die Luzerne geschmacklich so beliebt ist, züchten viele diese Sprossen selber. Hier gibt es die Anleitung für zu Hause.

Anleitung zum Anbau

Zu Beginn werden die Samen ca. 4 - 6 Stunden in Wasser eingeweicht. Anschließend werden die Samen in die Keimhilfe gelegt (Keimgerät, Keimschale oder Watteschalen) und täglich 2 - 3 Mal bewässert. Dies geschieht bestenfalls durch einen Zerstäuber.

Durch den Keimvorgang vergrößert sich das Volumen des Keimlings auf das 8 - 12-fache. Die Alfalfa-Keimlinge brauchen zur erfolgreichen Entfaltung viel Licht und Platz.

Bei einer Temperatur von 18 - 22°C können die Luzerne-Sprossen nach ca. 7 - 8 Tagen geerntet werden. Die Alfalfakeimlinge sollten auf keinen Fall vor dem 7 Tag verzehrt werden!

Inhaltsstoffe von Alfalfa

Die Trockenmasse der Alfalfasprossen haben einen Proteingehalt von 20 %, die Samen beinhalten sogar satte 40 % Proteine. Das besonders Gesunde daran ist, dass Alfalfasprossen alle acht essenzielle Aminosäuren beinhalten, die der Körper benötigt und verarbeitet. Der Gehalt an Kalzium ist sehr hoch: 100 g Luzernensprossen decken den doppelten Tagesbedarf eines Menschen mit 1200 mg.

Sind die Luzerne-Sprossen am Licht gekeimt, enthält Alfalfa auch viel Chlorophyll, welches die Steigerung von hochwertigen Eiweißen zur Folge hat. Natürlich ist Alfalfa auch reich an Provitamin A, vielen B-Vitaminen sowie den Vitaminen C, D, E, H und K. Der Anteil an Fett und Kohlenhydraten ist gering, daher gilt die Pflanze als kalorienarm.

Die gesunde Wirkung von Alfalfa

Alfalfa ist in puncto Proteine ganz oben, da die Samen wie gesagt die acht essenziellen Aminosäuren enthalten. Amerikanische Untersuchungen stellten fest, dass Alfalfa positive Wirkung bei der Abschwellung und Schmerzlinderung bei rheumatischen Erkrankungen aufweist.

Nebenbei regt Alfalfa den Stoffwechsel an. Eine blut-gerinnende Wirkung wird bei der Hämorrhoiden-Behandlung eingesetzt. Schon die Indianer verwendeten das Mehl aus dem Samen für Brei oder Brot und zur Behandlung als Blutgerinnungsmittel.

Auch bei Akne ist Alfalfa ein wirkungsvolles Hautheilmittel, welches durch den hohen Gehalt an Provitamin A wirkt. Luzerne besticht auch als Vitaminlieferant, da sie einen hohen Vitamin C-Gehalt aufweist. Das Chlorophyll in Kombination mit dem Mineralgehalt der Pflanze hat eine regenerierende Wirkung auf den Körper und einen entgiftenden Effekt.

Cholesterin senkende Wirkung

In mehreren Studien¹ konnte eine Cholesterin-senkende Wirkung verzeichnet werden. Die Studien haben dies jedoch bei Tieren untersucht, nicht beim Menschen.

Alfalfa in der Küche verwenden

Alfalfa-Sprossen können in der Küche vielfältig eingesetzt werden. Dessen mild-herber und nussiger Geschmack passt besonders gut zu Käse. Ebenso ist Alfalfa sehr beliebt als Brotbelag oder in Salaten. Getrocknet können die Blätter als Tee getrunken werden.

Geschichte der Alfalfa

Den Ursprung hat die Luzerne in Asien. Aus diesem Raum stammt auch der andere Name “Alfalfa”: Abgeleitet von “alfacha-fache”, was “gutes Futter” bedeutet. Über Griechenland und Spanien kam die Pflanze nach Mitteleuropa.

Alfalfa wurde in verschiedene Länder importiert und bewirtschaftet. Weiterhin hat sie einen langen geschichtlichen Hintergrund als Futterpflanze für Tiere. Die Bewirtschaftung von Luzerne in Deutschland ist hingegen noch sehr jung. Hier wurde sie erst im 18. Jahrhundert als Futterpflanze eingeführt. In vielen Gebieten der Erde hat sie sich als die "Königin der Futterpflanzen" bewährt und setzt sich immer mehr durch.

Durch ihren Nährwert wird sie auch als Luzernesprossen immer beliebter. In diesem Stadium der Pflanze wird sie auch von Menschen verzehrt.

Hummeln mögen Alfalfa

Die Blüten der Alfalfa werden überwiegend von Hummeln bestäubt. Eine Untersuchung in Schweden ergab sogar, dass Alfalfafelder von weniger als 1% Bienen bestäubt werden, aber die Hummeln 78% ausmachen! In Finnland wurden aufgrund dieser Erkenntnisse die Anbaufelder in Gebiete verlegt, in denen viele Hummeln zu finden sind.